Landwirtschaftliche Bereiche, vor allem Baumschulen, stehen vor entscheidenden Veränderungen. Aufgrund von wachsenden Wasserdefiziten oder saisonalen Wasserüberflüsse müssen Bewässerungs- und Drainagesysteme angepasst werden. In einigen Regionen resultieren diese Einschränkungen sogar bereits in Wasserentnahme-verboten. 

Parallel dazu steht das traditionelle Herzstück vieler Pflanzensubstrate, der Torf, unter kritischem Blick. Seine Beliebtheit bei Gärtnern und Baumschulisten rührt von seiner Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit her. Der Klimaimpakt des Torfabbaus, bei dem gespeicherter Kohlenstoff in Form von CO² in die Atmosphäre freigesetzt wird, zwingt uns, nach Alternativen zu suchen. Alternativen wie das Holzfaser-Substrat bieten eigene Herausforderungen, insbesondere bei der Wasserrückhaltung, was die Bewässerungspraktiken weiter kompliziert. 

Technologische Fortschritte, wie Sensoren zur Messung von Pflanzenfeuchtigkeit, könnten Abhilfe schaffen. Doch diese Lösungen bringen eigene Sorgen mit sich. Neben den zusätzlichen Kosten zögern viele Betriebe, sich mit der neuen Technologie vertraut zu machen. Die Einführung neuer Techniken bedeutet zusätzliche Schulung und Einarbeitung – ein Luxus, den viele Betriebe in diesen hektischen Zeiten nicht haben. Darüber hinaus verstärkt der Mangel an qualifizierten Fachkräften den Druck. Die zusätzliche Arbeit, die durch diese Herausforderungen entsteht, muss auf weniger Schultern verteilt werden.

Ziel des Projektes FloraGPT ist die Entwicklung eines umfassenden Wissens- und Wassermanagementsystems, das in allen Wachstumsphasen optimiert arbeitet. Ein zentrales Element unserer Strategie ist die Einführung einer nutzerfreundlichen Schnittstelle, die durch generative KI unterstützt wird. Mit FloraGPT, inspiriert von ChatGPT, gelingt eine intuitive Interaktion mittels künstlicher Intelligenz. So können Nutzer ihre komplexen Anliegen in verständlicher Sprache formulieren (Per Text- oder Spracheingabe) und bekommen daraufhin klare Antworten. Dies gestaltet die Nutzung wesentlich einfacher.

In vielen Baumschulen wird die Expertise oft von wenigen Fachleuten oder sogar nur vom Chef selbst gehalten. Dieser Fachkräftemangel kann zu Ineffizienzen führen, insbesondere in größeren Betrieben. Durch die Schaffung einer intuitiven, benutzerfreundlichen Oberfläche, die sogar von Mitarbeitern ohne spezielle Schulung bedient werden kann, wird dieses Problem adressiert. Dies demokratisiert nicht nur den Prozess, sondern stellt auch sicher, dass bei Abwesenheit des Chefs oder spezialisierter Mitarbeiter der Betrieb reibungslos weiterläuft. Im Zentrum steht eine künstliche Intelligenz, das FloraGPT-System.

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete mit der Maßnahme: Europäische Innovationspartnerschaft

Mit dieser Maßnahme wird die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft und Wissenschaft unterstützt. Ziel ist die Durchführung von Projekten, die zu Innovationen und einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft führen.